Mit dabei waren Christine und Joe als Tourguide, Ingrid und Dirk, Evelyn und Richard, Heinz-Peter, Jörg, Peter, Bernhard und wir, die neuen Clubmitglieder. Da wir unweit von Christine und Joe wohnen, trafen wir uns bei ihnen, wo auch schon Ingrid und Dirk vor Ort waren, um von dort aus, gemeinsam mit unseren 3 Zettis eine sehr schön ausgewählte Strecke über Landstraßen nach Bayrischzell zu fahren. In dem dortigen Hotel Alpenrose übernachteten wir dann.
Kärnten-Tour vom 05. 10. 2020 bis 09.10 2020
05. 10. 2020
Am diesem Morgen trafen wir uns auf einem nahegelegenen Parkplatz mit den anderen Tourteilnehmern, die wohl sehr früh losgefahren waren um pünktlich da zu sein, und starteten planmäßig unsere ersten Ausfahrt der Kärnten-Tour.
Der Tag begann feucht und kühl. Unter dem Schatten der mächtig aufgeplusterten Wolken fuhren wir im Zetti-Konvoi (6 Roadster und 2 Coupes) durch die hügelige Landschaft Oberbayerns, die unter den durchbrechenden Sonnenstrahlen zu leuchten begann, Weidewiesen bildeten sattgrüne Flecke zwischen den ausgedehnten Mischwäldern, die bereits die feurigen Farben des Herbstes trugen. Dazwischen lagen kleine Dörfer und ihre Häuser im alpenländischen Baustil mit ihren langen holzverkleideten und üppig geschmückten Balkonen.
Hinter der Grenze zu Österreich empfing uns das malerisch schöne Tirol. Vorbei am Thiersee und am Hochkönig mit seinen 2941 m Höhe ging es weiter zum Sölkpass. Dort erwartete uns ein Mix aus Sonne, Wolken und Schnee, und ein gigantisches Bergpanorama, das wir bestaunend wieder verließen und dann im Zickzack der pausenlos aufeinanderfolgenden Kurven weiter abwärts rollten. Manch Beifahrer musste sich des öfteren zweihändig am Haltegriff der Beifahrertür festhalten und manche Herzfrequenz hätte auf einem EKG-Monitor sicherlich ein ähnliches Muster gezeigt, wie dieser Straßenverlauf auf der Landkarte, kurzgefasst, es war ein riesen Spaß!
Nicht weit entfernt lag der einladende Gasthof Lercher, in dem wir uns mit leckeren Speisen und Getränken ein wenig verwöhnen ließen. Und dann ging es weiter durch die Steiermark vorbei am Gasthaus Winter, dem ältesten Gasthof der Steiermark. Entlang am Ossiacher See und durch Heiligengeist, dort bekamen wir ein wenig Wasser von oben und gleich dahinter den schönsten Regenbogen zu sehen. Die Fahrbahn spiegelte und glänzte nun bei strahlendem Sonnenschein, der uns auf der Weiterfahrt begleitete und wir daher offen weiterfuhren.
Langsam neigte sich die Sonne dem Horizont und wir näherten uns dem Ort Hermagor und unserer Unterkunft Lerchenhof, die etwas außerhalb auf einer kleinen Anhöhe liegt. Da standen wir mit unseren Zettis vor einem wunderschönen Biedermeier-Schlösschen, Fenster und Türen in den Eingangsbereichen bezauberten im kunstvollen Glasmosaik-Design. Bestaunend traten wir ein und wurden von den Schloßbesitzern mit einem Gläschen Prosecco und einer herzlichen Begrüßung freudig empfangen. Nach dieser netten Erfrischung begaben wir uns auf unser Zimmer, das sehr geschmackvoll und gemütlich eingerichtet war. Zeitgemäß erwartete uns ein 5-gängiges Abendessen, wir wurden sehr flott und mit großer Gastfreundlichkeit lecker verköstigt. Voll zufrieden ließen wir den Abend zu Ende gehen.
06. 10. 2020
Früh am Morgen begann unsere Route in das slowenische Grenzgebiet durch das schöne Rosental. Eingebettet in einer herrlichen Idylle, umgeben von Wiesen und Wäldern, vielen Seen und einer tollen Bergkulisse, liegt es im südlichsten Teil von Kärnten. Wie das naheliegende Flüsschen Drau schlängelten auch wir uns durch die Landschaft entlang der slowenischen Grenze. Wie an einer Perlenschnur aufgereiht, zog es die Zettis in Serpentinen den Loiblpass hinauf.
Oben genossen wir die Aussicht auf die hohen Karawanken und dem Verlauf der slowenischen Grenze folgend fuhren wir in Richtung Osterwitz weiter.
Unweit des Ortes machten wir Mittagspause an einem schönen Plätzchen neben der dortigen Hauptstraße.
Die vielen Kurven und die schöne Landschaft genießend kamen wir am Abend in Hermagor an und verbrachten noch nette Stunden in geselliger Runde bei dem leckeren Abendessen im Lerchenhof.
07. 10. 2020
Gut gestärkt von dem reichhaltigen Angebot des Frühstückbuffets schwangen wir uns in unsere Zettis und fuhren los, bei 4° und tiefhängenden Wolkengebilden über Weißenstein, Kellerberg und vorbei am romantischen Millstätter See. In einer Höhe von 1560 m machten wir einen kurzen Stopp und blickten auf dichte Wolkendecken, die das grüne Tal mit den hübschen Dörfern geheimnisvoll versteckten. Dann ging es wieder hinunter durch Wolken und Wälder. Vermutlich ist das Klima dort so feucht, sodass manche Bäume komplett mit Baumflechten bedeckt waren.
Weiterfahrend erreichten wir den Günster Wasserfall. Auf den dortigen Parkplatz machten wir Mittagspause und Fotos zu dem beeindruckenden Naturschauspiel, dem man sich auf Holzstufen und Holzstegen nähern konnte. Das Wasser stürzt von 65 m Höhe über 3 Kaskaden und den von jahrhundertelangen ausgeschliffenen Felsterrassen hinab ins Tal.
Nach der Pause fuhren wir zu den von schneebedeckten Bergen umringten Ort Tamsweg, durch Thomatal und Innerkrems in den Biosphärenpark Nockberge. Unterwegs trafen wir Heidi, die als Skulptur am Straßenrand stand. Wir erreichten nachmittags die über 35 km lange Nockalmstraße, die wir gegen Gebühr bis auf 1788 m Höhe befahren durften. In Serpentinen düsten wir hinauf zu dem überwältigenden Panoramabild auf dem höchsten Aussichtspunkt, wo wir einen kurzen Halt einlegten, Bilder machten und für den Zetti (Gebirgsbach-)Kühlwasser nachfüllten.
Aus dem tief dunklen Grün der Nadelwälder ragten die unzählig vielen weißen Bergspitzen heraus, über die eine große Ansammlung von Wolken hinweg schwebte. Zwischen den Wäldern und dem Gipfel lagen die Viehweiden auf den steilen, baumarmen Berghängen. Mehrfach begleiteten uns bei unserer Fahrt kleine Bäche, die sich noch viel kurvenreicher hinunterschlängelten in dies hügelige Tal, das uns die Schönheiten im Farbenspiel der Landschaft und dem Lichtspiel durch Sonnenstrahlen und Wolken so eindrucksvoll präsentierte.
Am Ende dieser Fahrt standen wir wieder vor unserem Schlößchen, das uns bei der Ankunft eine Überraschung darreichte. Ein Gläschen Prosecco mit musikalischen Klängen von einem mit der Familie Steinwender befreundeten Musiker. So schön klang der Abend aus mit gutem Abendessen und netter Unterhaltung.
08. 10. 2020
An diesem Tag fuhren wir auf kleinen und kleinsten Nebenstraßen Richtung Rosental, wo wir durch zwei Dörfer kamen mit "slowenischen Heutrocknern".
Wir hielten um 10.00 Uhr für eine kleine Pause in Feistritz im Rosental, das seinem Namen noch mehr Ehre machte. Die Sonne schaffte es nicht durch die dicken Wolkendecke, die Temperatur betrug immer noch 6°. Es ging über Zell Pfarre in das schöne Hochtal zum Schaidasattel, bis dahin war nun die Sonne komplett durchgebrochen und wir machten gegen 10.45 Uhr eine kleine Pause auf der Passhöhe bei 1100 m, doch das Thermometer hatte trotz Sonne nur 7,5° erreicht. Bei unserer Mittagspause hatte es aber immerhin schon 11° auf einem Parkplatz unterhalb der eindrucksvollen Burg Hochosterwitz, es gab dort sogar einen Tisch mit Sitzbänken.
Nach der Pause ging es in flotter Fahrt weiter in die Ebene. Unten angekommen konnten wir wieder im gleichen Lokal wie am Montag unseren Kaffee oder Almdudler trinken und Schwarzbeer- oder Apfelstrudel essen. Noch in der Sonne fuhren wir weiter zur Nockalmstraße, die wir diesmal in der entgegengesetzten Richtung zu gestern befuhren.
Auf der Heimfahrt wurden wir durch überraschende Umleitungen zu Umwegen gezwungen, so drängte nun die Zeit, da das Abendessen schon auf 17.45 Uhr angesetzt war, denn für den späteren Abend war für uns eine Überraschung angekündigt. Hierzu begleitete uns der Schloßherr, und wir fuhren offenen Autos in der sternenklaren Nacht auf einer kleinen Bergstraße auf dem Guggenberg, zum Mösslacher Hof, der auch Feriengäste beherbergt. Die Gastgeber erwarteten uns bereits mit einem Lagerfeuer, an dem wir uns wärmten und den Sternenhimmel genießen konnten mit einer wunderschönen Aussicht, das Auge reichte über den Ort Hermagor und auf die Berge mit dem Skigebiet Nassfeld mit seiner Liftanlage. Auf diesen gelungenen Tag stießen wir mit Prosecco an. Gegen 21.00 Uhr fuhren wir wieder mit offenen Zettis zurück zum Lerchenhof und ließen den Abend gemütlich ausklingen.
09. 10. 2020
Morgens in aller Frische bei 4,5° und strahlendem Sonnenschein begann die Ausfahrt durch teils dichtem Morgennebel und durch zarte Nebelschleier, die sich im Sonnenlicht gelblich färbten. Wir glitten der Fahrspur entlang unter den tiefhängenden Nebelschleiern hindurch wie in einem Tunnel aus aneinander folgenden Nebelbögen. Traumhaft!
Auf der Weiterfahrt mussten wir leider aufgrund einer vorübergehenden Streckensperrung eine Zwangspause einlegen, die von einigen mit hingebungsvoller Autopflege genutzt wurde. Als die Straße wieder freigegeben war, zwängten wir uns an den Baufahrzeugen vorbei und fuhren weiter Richtung Plöckenpass.
Inmitten bunter Herbstwälder fuhren wir dann nach Italien durch mehrere Lawinenschutztunnel, die zur bergabgewandten Seite offen waren und uns somit den Blick auf die tolle Landschaft ermöglichten. Die ersten Ortschaften gleich hinter der Grenze wurden ganz offensichtlich von Touristen nur zur Durchfahrt genutzt, sie waren ärmlich, die Häuser alt und im schlechten Zustand, einfach und schlicht in ihrer Bauweise. Die Straßen waren geflickt und es fehlten Gehwege. In einer Einfahrt stand ein Auto auf 4 Holzklötzen als Ersatz für eine Hebebühne, um die Bremsen instand zu setzen, in dieser Bergregion ist dies lebensnotwendig. In dem Ort stand eine kleine und schlechte Kopie des Schiefen Turms von Pisa, zum Glück von der Straße abgeneigt, das gibt einem beim Vorbeifahren ein beruhigendes Gefühl.
Weiter landeinwärts fuhren wir durch Wälder, die aussahen, wie nach dem schlimmsten Unwetter, große Waldflächen mit liegengebliebenen Bäumen und abgesägten Baumstümpfen. Diese schnell hinter uns lassend erblickten wir dann bis zum Horizont das Reich der Berge. Mehrere schmale Baumreihen hingen wie bunte Halsketten um die schneebedeckten Berggipfel. Gemustert von Sonnenschein und Schatten, sowie durchzogen von alten Lawinenspuren, die sich wie helle Adern in die darunterliegenden Wälder ausstreckten.
Immer näher kamen wir den Dolomiten in ihrer protzigen Gestalt. Sie bringen den Italienern durch den dortigen Tourismus einen gewissen Wohlstand. Hier waren die Straßen und Häuser im guten Zustand, jedoch hatten die Gebäude einen schlichten Baustil. Mit uns ging es nun, die dichten Wälder verlassend, aufwärts. Vor uns breitete sich mit noch einzelstehenden Bäumen ein flauschiger Grasteppich aus, auf dem riesige Felsbrocken vor einer gigantischen Kulisse Platz nahmen. Auf dem höchsten Aussichtspunkt vom Passo di Giau parkten wir die Zettis, holten die Kameras heraus und machten noch einige Bilder. Doch wo fängt man an, dieses faszinierende Fotomotiv auf der Passhöhe hatte fast 360°, aber was sind schon Bilder, man muss es erleben!
Die Zeit drängte, schon ging es wieder die Passstraße runter, weiter durch Cortina mit dem Skigebiet der Olympischen Winterspiele von 1956 und 2026. Ein Kaffeepäuschen legten wir in der Cafeteria, des Grand Hotel Misurina, ein und schauten auf den idyllischen Misurinasee und auf die kleine Berggruppe "Drei Zinnen". Auf der Weiterfahrt näherten wir uns wieder Österreich, und auf zeitweise sehr schmalen und holprigen Straßen erreichten wir das Schlößchen, von dem wir nun Abschied nehmen mussten.
Der letzte Tag unserer Ausfahrt ging zu Ende und es war an der Zeit, "DANKE" zu sagen. In Verbindung mit dem letzten gemeinsamen Abendessen bedankten wir uns bei unserem Tourenmanager Peter und bei unseren Tourenführern Christine und Joe. Auch dem Ehepaar Steinwender, die sich mit so viel Herzlichkeit und Fürsorge um unser Wohlergehen bemühten, sprachen wir unseren Dank aus. Von ihnen wurde uns zum Abschied als Vorspeise eine besondere Kostprobe servierten. Aus der eigenen Hoffleischerei und Räucherei gab es 4 Sorten Schweinespeck, aus traditioneller und nachhaltiger Produktion mit ausgezeichneter Qualität, nach der Devise "Gib dem Produkt Zeit!". Mit einer kurzen Einführung von Herrn Steinwender, diesen Speck mit seinen 4 Sinnen: sehen - fühlen - riechen - schmecken, zu genießen, ließen wir ihn genussvoll auf der Zunge zergehen.
Genossen haben wir die superschönen Tage der Kärnten-Tour, die tollen Ausfahrten mit den unzähligen Eindrücken, Schloß Lerchenhof mit dem besonderen Ambiente, der herzlichen Gastfreundschaft und der guten Verköstigung.
Zudem die geniale Tourenplanung mit der perfekten Ausarbeitung und das freundschaftliche Miteinander aller Teilnehmer, ebenso die Fahrbegleitung über Funkkontakt während der Ausfahrten, gaben uns immer ein gutes Gefühl.
Uns hat es sehr gut gefallen und dafür sind wir Euch allen dankbar.
Marion und Martin